Das Ende naht
Beim Aufstehen heute musste ich mit Erschrecken feststellen, dass heute schon unser letzter voller Dublin-Tag war – die Woche ist echt schnell vergangen!
Für diese „Abschiedszeit“ gab es dann auch kein Programm mehr, sondern jeder durfte noch das machen, was er/ sie bis jetzt nicht geschafft hatte.
Für einen großen Teil von uns hieß das, dass nochmal ordentlich eingekauft wurde. Die einen suchten den CD-Laden mit den tollen Rabatten noch einmal auf (ich hab mir auch ein paar CDs gegönnt, die ich in den tollen CD-Spieler in den Jugendräumen anhören will), andere mussten unbedingt noch ein letztes Mal in den Primark gehen und nach einem letzten qualitativ minderwertigen aber schon irgendwie gut aussehenden Top suchen. Nur ich hab da irgendwie nie etwas gefunden – viele von den Farben haben sich mit meinem schicken Natur-rosa gebissen und ich hab den Eindruck, dass die da nur Übergrößen haben. Ich habe jedenfalls in kein einziges Kleidungsstück so richtig gepasst…
Eine Gruppe spazierte noch einmal durch Stadtviertel, die wir bis jetzt noch nicht so eingehend inspiziert hatten, wieder andere folgten dem Gedudel aus den Souvenir-Carrol’s-Shops und gönnten sich noch ein Plüschschaf, einen Pulli oder eine Tüte Fudge. Den Mittag verbrachten dann ein paar damit, einen Becher Ben&Jerry’s-Eis zu löffeln, das hier (im Gegensatz zu allen anderen Lebensmitteln, die deutlich teurer waren als in Deutschland) unschlagbar günstig war.

Es geht wieder in Museum
Die älteren Herrschaften unserer Gruppe besuchten dann am Nachmittag noch das „Irish Whiskey Museum“. Nachdem ich auch dafür zu jung bin, habe ich mir wieder ein bisschen erzählen lassen, was es so zu wissen gibt:
Also wichtig ist, dass der irische Whiskey (mit „e“) sich vom schottischen Whisky (ohne „e“) deutlich abgrenzt. Die Bezeichnung kommt von dem gälischen Ausdruck für „Wasser des Lebens“, den die Engländer aber so falsch ausgesprochen haben, dass es dann zu „Whiskey“ wurde. Hergestellt wird er aus einer Grundflüssigkeit wie Bier, die aus gebrautem Korn besteht, dann aber noch destilliert wird und dadurch an Alkohol gewinnt. Am Anfang hat man dieses Gebräu dann vor allem äußerlich angewendet und auf wehe Stellen getupft – als das dann aber mal jemand getrunken hat, hat man es in Zukunft dann nur noch innerlich angewendet. Nachdem recht hohe Steuern auf Spirituosen zu zahlen waren, versteckten die Menschen ihren Whiskey in Fässern irgendwo im Wald und merkten, dass er dadurch einen ganz besonderen Geschmack bekam und nochmal besser schmeckte. So entstand der Whiskey, wie wir ihn heute kennen. Dann gibt es zwar noch viele Unterscheidungen, welches Korn genommen wird, wie oft gebrannt wird, wie lange der Whiskey im Fass reift, welche Umweltbedingungen dort herrschen und wie verschiedene Grundsubstanzen nochmal vermischt werden, aber das ist schon echtes Expertenwissen. Unsere vier Museumsbesucher durften dann noch drei verschiedene Whiskeys probieren und mit den Erläuterungen einer Fachfrau konnte man tatsächlich Unterschiede herausschmecken: Der „Glendalough“ war ziemlich scharf und schmeckte vor allem nach Alkohol, der „Teeling“ hatte einen leichten Birnengeschmack, währen man im „Powers“ sogar ein bisschen Vanillearoma erschmecken konnte.
So vorbereitet, wurde dann im angeschlossenen Shop noch ordentlich eingekauft. Im Anschluss ging es dann auch schon zurück ins Hostel, wo alle Einkäufe in die Koffer verstaut und auch alle übrigen Dinge wieder eingepackt wurden.

Gemeinsames Essen
Zum Abschluss unseres Aufenthalts besuchten wir noch einen richten Pub, wo wir dann noch einmal Chips (also Pommes), Burger, Salat und Irish Stew (eine Art Eintopf mit Lammfleisch) aßen. Ich persönlich fand es sehr spannend, an den kleinen Tischchen zu sitzen und mir zu überlegen, was wohl dazu geführt hat, dass die so klebrig waren – da sind wohl sehr viele Guiness ausgeschüttet worden…
An diesem Abend gingen alle recht früh ins Bett, was allerdings nicht dazu führte, dass wir viel früher schliefen. Die Züge vor dem Achterzimmer schienen nochmal lauter geworden zu sein, es war heiß und irgendwie wollten jetzt doch langsam alle heim, weswegen sich diese letzte Nacht ein bisschen zog.

Text: Veronika Huber Fotos: Sophia Kalmbacher, Veronika Huber und Johannes Schumm