Der Anrufer sagt: “Ich bin gesund, ich bekomme unabhängig von Corona regelmäßig mein Geld. Ich möchte helfen! Können wir nicht eine Gruppe von Menschen finden, die genauso denken und die für ein Vierteljahr jeweils einen Monatsbetrag dort spenden, wo staatliche Hilfen nicht greifen?“

Der Charme der Idee: Es wäre direkte Hilfe von Mensch zu Mensch. Die sonst, wenn gemeinnützige Organisationen zwischengeschaltet sind, oft schwierigen und langatmigen bürokratischen Nachweise der Bedürftigkeit würden ersetzt durch kompetente, aber rasche Prüfung nach dem Vieraugenprinzip. Es würden gerade diejenigen unterstützt, die trotz aller staatlichen Anstrengungen durchs Raster fallen, auch wenn sie unter normalen Umständen vielleicht als „nicht bedürftig“ gelten (mit der Folgerung freilich: Spendenquittung würde nur möglich sein, wenn im Einzelfall die rechtlichen Fördervoraussetzungen beim Begünstigten doch vorliegen).

Wer würde damit unterstützt? Nur ein Beispiel:

Die beiden schulpflichtigen Kinder einer sozial belasteten Familie („knapp über Harz IV“) können kaum Gewinn aus dem „Unterricht zu Hause“ ziehen, da sie ohne Laptop die digitalen Programme nicht erreichen und der geplante Bundeszuschuss wird die Familie knapp verfehlen. Ohne unsere Hilfe verstärkt Lerndefizit die soziale Ausgrenzung.

Wie finden wir solche Notfälle und wie finden wir genügend Spendenwillige?
Nur wenn beides zusammenpasst, könnten wir das Projekt starten.

Wer solche Unterstützung möchte, soll sich unkompliziert im Pfarrbüro unter dem Stichwort „Coronahilfe“ melden. Nicht wenige freilich werden einen Hinweis hierauf oder eine Ermunterung brauchen. Deshalb unsere Bitte: Sprechen Sie Menschen in solchen Notsituationen an (gerne auch Menschen, die sich gar nicht als Mitglied unserer Pfarreien verstehen). Wenn Sie selbst befristet mit einem Monatsbetrag oder einer einmaligen Summe helfen wollen, melden Sie Ihre Bereitschaft bitte ebenfalls. Wir sollten wenn, dann rasch helfen, bevor die letzten nervlichen und finanziellen Fäden zerrissen sind.

Dr. Wolfgang Zeitler