Liebe Familie von Blumenthal,

in Coronazeit ist es für viele Familien ja nicht einfach in die Kirche zu gehen. Man muss sich anmelden, Maske tragen und darf nicht singen. Trotzdem sehen wir Sie sehr häufig in St. Thomas oder St. Lorenz beim Gottesdienst.
Ist Ihnen der Gottesdienstbesuch nicht zu gefährlich?

Während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 hatten wir uns Sorgen gemacht, dass man sich beim dem Gottesdienstbesuch mit dem Virus infizieren hätte können. Ich (Natalia) war zu dieser Zeit nämlich hochschwanger. Damals konnten wir bereits die Zeit der Einschränkung erleben, in der die Gottesdienste abgesagt wurden. Das empfanden wir als sehr traurig und wir sind jetzt natürlich froh, dass die Gottesdienste nach wie vor öffentlich sind. Natürlich mussten wir uns, wie viele andere, auf die eingeführten Hygienemaßnahmen einlassen. Mit diesen Maßnahmen gehen wir nichtsdestotrotz regelmäßig in die Kirche. Uns ist es zudem wichtig, sonntags an der Messe teilzunehmen und Jesus in der Kommunion zu empfangen. Gerade jetzt in der Coronazeit ist unsere Sehnsucht nach Gott stärker geworden.

Aber ist das nicht lästig, die ganze Zeit FFP2-Maske zu tragen?

Das Tragen der FFP2-Maske ist offen gestanden unbequem, aber gerade diese Maske eignet sich für den Schutz gegen Viren am besten. Diese zu tragen, auch beim Einkaufen, ist natürlich sehr wichtig. Man schützt sich dadurch nicht nur selbst sondern auch andere Menschen. Die Maske ist damit auch eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität.

Wie geht es Ihnen mit den großen Abständen in der Kirche? Ist da überhaupt ein Gemeinschaftsgefühl möglich?

An die großen Abstände haben wir uns schnell gewöhnt. Beim Beten fühlen wir uns nicht gestört. Wir nehmen das Gemeinschaftsgefühl nach wie vor beim „Vater unser“, dem Friedensgruß und beim Kommuniongang wahr. Ebenso grüßen wir unsere Freunde und Bekannte mit Abstand nach der Messfeier.

Und das fehlende Singen ist doch auch so ein großer Haken. Kommt da wirklich Freude auf?

Die meisten Gottesdienste werden inzwischen durch Orgel und Kantoren begleitet. Wir summen die Lieder und Melodien leise mit.

Noch eine letzte Frage. Ist das mit der Anmeldung nicht lästig und unpraktikabel?

Nein, die Anmeldung erfolgt mit wenigen Klicks und nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch.

Vielen Dank für Ihre offenen Antworten und das Interview!