Interview: Gottesdienst in der Coronazeit

11. Februar 2021

Liebe Familie von Blumenthal,

in Coronazeit ist es für viele Familien ja nicht einfach in die Kirche zu gehen. Man muss sich anmelden, Maske tragen und darf nicht singen. Trotzdem sehen wir Sie sehr häufig in St. Thomas oder St. Lorenz beim Gottesdienst.
Ist Ihnen der Gottesdienstbesuch nicht zu gefährlich?

Während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 hatten wir uns Sorgen gemacht, dass man sich beim dem Gottesdienstbesuch mit dem Virus infizieren hätte können. Ich (Natalia) war zu dieser Zeit nämlich hochschwanger. Damals konnten wir bereits die Zeit der Einschränkung erleben, in der die Gottesdienste abgesagt wurden. Das empfanden wir als sehr traurig und wir sind jetzt natürlich froh, dass die Gottesdienste nach wie vor öffentlich sind. Natürlich mussten wir uns, wie viele andere, auf die eingeführten Hygienemaßnahmen einlassen. Mit diesen Maßnahmen gehen wir nichtsdestotrotz regelmäßig in die Kirche. Uns ist es zudem wichtig, sonntags an der Messe teilzunehmen und Jesus in der Kommunion zu empfangen. Gerade jetzt in der Coronazeit ist unsere Sehnsucht nach Gott stärker geworden.

Aber ist das nicht lästig, die ganze Zeit FFP2-Maske zu tragen?

Das Tragen der FFP2-Maske ist offen gestanden unbequem, aber gerade diese Maske eignet sich für den Schutz gegen Viren am besten. Diese zu tragen, auch beim Einkaufen, ist natürlich sehr wichtig. Man schützt sich dadurch nicht nur selbst sondern auch andere Menschen. Die Maske ist damit auch eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität.

Wie geht es Ihnen mit den großen Abständen in der Kirche? Ist da überhaupt ein Gemeinschaftsgefühl möglich?

An die großen Abstände haben wir uns schnell gewöhnt. Beim Beten fühlen wir uns nicht gestört. Wir nehmen das Gemeinschaftsgefühl nach wie vor beim „Vater unser“, dem Friedensgruß und beim Kommuniongang wahr. Ebenso grüßen wir unsere Freunde und Bekannte mit Abstand nach der Messfeier.

Und das fehlende Singen ist doch auch so ein großer Haken. Kommt da wirklich Freude auf?

Die meisten Gottesdienste werden inzwischen durch Orgel und Kantoren begleitet. Wir summen die Lieder und Melodien leise mit.

Noch eine letzte Frage. Ist das mit der Anmeldung nicht lästig und unpraktikabel?

Nein, die Anmeldung erfolgt mit wenigen Klicks und nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch.

Vielen Dank für Ihre offenen Antworten und das Interview!

Unser St. Martinsfest in der Abenddämmerung

11. Februar 2021

Der Herbst kam und die Einschränkungen mussten weiterhin eingehalten werden!

Im November feiern wir St. Martin, wie sollte das aber nun umgesetzt werden? Nach reiflicher Überlegung, stand unser Konzept fest!

An unterschiedlichen Tagen, haben wir St. Martin geehrt.

In der abendlichen Dämmerung haben wir uns im Kindergarten zusammengefunden!

In der Gruppe wurden Martinsgänse genüsslich verspeist, gefolgt von der bekannten St. Martin Erzählung!

Ein besonderer Moment war der Laternenumzug in der Abenddämmerung!

Glückliche Kindergesichter haben diesen Abend für Alle unvergesslich gemacht!

Abschlussfest der Vorschulkinder

11. Februar 2021

Die Vorschulkinder verpassten leider wertvolle Momente in ihrem letzten Kindergartenjahr! Wir waren alle sehr traurig, dass geplante Ausflüge und gezielte Angebote nicht stattfinden konnten.

Nichtsdestotrotz erschien es uns sinnvoll und wichtig, ihnen einen würdigen und unvergesslichen Abschied zu schaffen.

Der große Tag war endlich da!

Durch die Unterteilung des Gartens in 3 Bereiche, konnten die drei Vorschulgruppen abgetrennt und doch zusammen diesen Moment bejubeln! An diesem Abend hatten wir einige spannende Programmpunkte, mit einem Abendessen über Tanz – und Spielaktivitäten, eine rätselhafte Schatzsuche bis hin zu einem wundervollen Lagerfeuer inklusive Grillwürstchen.

Trotz der Einschränkungen, haben wir, für uns alle einen wunderschönen Abschluss kreiert! Die strahlenden und glücklichen Kinderaugen waren am Ende das grosse Highlight!

 

 

 

Unser Alltag während der Corona – Zeit

10. Februar 2021

Durch die im März einschneidenden Vorgaben hinsichtlich der Corona – Pandemie, nahm der Kindergartenalltag einen ungewohnten Verlauf. Im Kindergarten war es plötzlich sehr ruhig! Mit 70 Kindern ist normalerweise in unserer Einrichtung immer etwas los!

Die Corona- Pandemie hatte Auswirkungen auf den Kindergartenalltag und ließ einen regulären Betrieb nicht mehr zu. Die Kinder mussten zu Hause bleiben , Eltern versuchten den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit zu schaffen. Eltern in Systemrelevanten Berufen, konnten von der Notbetreuung Gebrauch machen.

In den ersten Tagen des Lockdowns, mussten wir uns erst einmal orientieren und auf die neue Situation einstellen! Auch konnten wir die Zeit nutzen, haben über viele Prozesse im gesamten Team gesprochen und konnten so, ohne Zeitdruck, verschiedene Alltagssituationen reflektieren und den Umständen entsprechend verändern. Zeitgleich haben wir die Notbetreuung aufrechterhalten.

Die Eltern erlebten wir in dieser schwierigen Zeit wertschätzend, rücksichts – und verständnisvoll.

Durch E – Mails und Telefongespräche versuchten wir immer wieder Kontakt zu den Eltern und Kindern aufzunehmen und lieferten, mit unterschiedlichen Angeboten (Lieder , Geschichten, Mandalas,  Fingerspiele …), Anregungen für zu Hause. Somit verging diese besondere Zeit viel schneller!

Im Kindergarten war es uns besonders wichtig, den Alltag für die Kinder so normal wie möglich zu gestalten. Die Kinder sind in feste Gruppen eingeteilt. Der Garten ist in verschiedene Bereiche abgetrennt und mit Absperrbändern markiert.

Relativ schnell haben sich die Kinder an den neuen Alltag im Kindergarten gewöhnt, auch wenn er mit Absperrbänder, Gruppeneinteilung, Abstandsregeln, häufigen Händewaschen verbunden ist.

Als Resümee ist festzuhalten, dass diese herausfordernde und ungewohnte Situation für uns alle, trotz der widrigen Umstände, auch seine positiven Aspekte hatte im Hinblick auf Solidarität, Teamgeist und den Blick für das Wesentliche!

Neu *** Click & Collect *** ab sofort in der ökum. Bücherei Vaterunserkirche / St. Thomas

9. Februar 2021

Jeden Dienstag und Mittwoch von 16:00 – 18:00 Uhr können nach vorheriger Reservierung Medien abgeholt werden. Die Medien können per E -Mail oder im Webopac (Lesernummer und Passwort erforderlich) oder auch per Telefon (in der Zeit von 16 – 18 Uhr während der Abholtage) bestellt werden.

Es erfolgt eine Benachrichtigung, wenn die Bestellung bereit liegt. Bitte FFP2 Maske nicht vergessen und Abstand halten.

Tel:            089 95760014
E-Mail:      buecherei@vaterunserkirche.de
Webopac: www.webopac.winbiap.de/vuk

Marcel Renneberg stellt sich vor

22. Januar 2021

Zum 1. Januar 2021 beginnt Herr Renneberg im Rahmen seiner Ausbildung zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf sein achtzehnmonatiges Praktikum bei uns im Pfarrverband.

Wir heißen ihn herzlich willkommen und haben hoffentlich bald Gelegenheit, ihn persönlich kennen zu lernen.

Im Folgenden stellt er sich kurz selber vor.

 

„Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen.“ (Lk 9,2)

Liebe Gemeinde!

Ich möchte mich Ihnen vorstellen: Meine Name ist Marcel Renneberg und ich darf seit dem 1. Januar 2021 im Pfarrverband St. Thomas und St. Lorenz mein achtzehnmonatiges Praktikum (ca. 7 h/7-Tage-Woche) im Rahmen meiner Ausbildung zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf absolvieren.

Ich bin 53 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen. In Köln geboren und vor den Toren der Domstadt linksrheinisch aufgewachsen, wo ich lange Jahre als Ministrant gedient und in der KJG Gruppenkind war bzw. Jugendgruppen leiten durfte, lebe ich nun im 25. Jahr in München, wo ich in der Compliance- und Rechtsabteilung der Münchener Rückversicherungs-AG arbeite. Mit meiner Familie lebe ich in Schwabing-Freimann.

Von meiner Ausbildung her bin ich Versicherungskaufmann und Diplom-Übersetzer (FH) für Französisch und Englisch.

Seit 2013 engagiere ich mich, zunächst als Kommunionkatechet, dann als Lektor und Kommunionhelfer, in der Pfarrei St. Sylvester im Pfarrverband Altschwabing, wo ich seit 2014 als PGR-Vorsitzender an der Gestaltung des Pfarrlebens mithelfen darf, außerdem als Bassist im Kirchenchor mitsinge und mich, zusammen mit meiner Frau, in der Gemeinschaft Sant’Egidio einbringen darf, die sich vor allem um Mitmenschen kümmert, die in unserer Stadt bedürftig sind, weil sie arm, krank, obdachlos, einsam oder alles gleichzeitig sind. Dieses Engagement ist mir, ist uns, ein Herzensanliegen!

Und so ist es sicherlich die katholische Prägung seit Kindesbeinen, vor allem aber sind es die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, die glaubhaft unseren christlichen Glauben (vor)leben und mich inspiriert haben, aber auch die Möglichkeiten, mich in unserer Kirche einzubringen und ein stückweit mitzuarbeiten am Reich Gottes und Zeugnis abzulegen, die mich diesen Weg zum Ständigen Diakon haben beginnen lassen.

Diesen Weg hoffe ich nun, bei und mit Ihnen gemeinsam weitergehen zu können.

Glaube bedeutet für mich auch, Beziehung zu leben mit unserem Herrn Jesus Christus, die hoffentlich Gestalt annimmt und ihre Wirkung entfaltet in einer tiefen Beziehung mit meinem Nächsten. Deshalb bin ich dankbar, neugierig und froh, Sie in den kommenden Monaten kennenlernen zu dürfen, mit Ihnen in Beziehung treten zu können, von Ihnen zu lernen und mit Ihnen unseren Glauben zu leben, je schneller und nachhaltiger die Corona-Pandemie ein Ende findet, umso mehr und intensiver.

„Alles vermag ich durch den, der mich stärkt.“ (Phil 4,13)

Rückblick auf das vergangene Jahr 2020

19. Januar 2021

Rückblick auf das vergangene Kindergartenjahr 2019/2020 und den Start des neuen

Kindergartenjahres 2020/2021

 

Seit dem letzten Kita-Jahr 2019/20 läuft nichts mehr wie gewohnt. Im November 2019 wurden wir von einer Norovirus-Welle heimgesucht, wie wir sie bis dahin nicht gesehen hatten. Kinder wie Personal waren betroffen, das St. Martins Fest musste ausfallen, der Weihnachtsgottesdienst musste krankheitsbedingt ausfallen und wir dachten, es könnte nicht schlimmer kommen…..

Das Jahr 2020 begann nämlich mit einer schönen Nachricht: Frau Bräuer, unsere Kitaleitung teilte mit, dass sie froher Hoffnung sei. Im August erwarte sie ihr erstes Kind. Wir freuten uns sehr mit ihr. Leider mussten wir uns aufgrund der Entscheidung des Betriebsarztes sofort von Frau Bräuer verabschieden-wie es in unserer Branche üblich ist wurde ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen.

Tja, dann häuften sich die Meldungen über ein neuartiges Virus: Corona aus China…..weit weg, betrifft uns nicht….dachten wir. Wie wir uns täuschten….

Zwischen der täglichen Aktualisierung der Risikogebiete und gespanntem Verfolgen des Infektionsgeschehens in Österreich feierten wir wenigstens unser legendäres Faschingsfest mit den Kindern, dann nahmen wir die ersten Fälle in München zur Kenntnis. Die ersten Kindergärten und Schulklassen wurden geschlossen, Diskussionen um Lockdown entfachten und wir fühlten uns verunsichert, wie beim Spiel “Ringlein, Ringlein du musst wandern…..”. Wer bekam den Ring “Corona” als nächstes?

Es folgte der erste Lockdown ab 23.03.2020. Wie sollte es weitergehen? Ab April konnten wir wenigstens Notbetreuung anbieten, die ersten Tage mit nur einem Kind, im weiteren Verlauf wurden es immer mehr. Der bürokratische Aufwand war enorm. Viele Bestimmungen wurden immer wieder geändert, die systemrelevanten Berufe ständig neu definiert, Ansprüche auf Notbetreuung neu bewertet etc. Die Serie der Ausfälle setzte sich fort: keine Kindersachenbasare, keine Ausflüge, kein Osterfest, keine Abschlussfahrt zum Ponyhof.

Die Kinder die nicht kommen durften legten uns Grußsteine auf die Mauer, wir verschickten kleine Videobotschaften, schickten Briefe und erhielten im Gegenzug welche. Viel Mails erreichten uns. Über jeden einzelnen Gruß freuten wir uns sehr!

Zwischendrin ereilte uns die Maskenpflicht. Erst durften wir durchsichtige Masken aus Plexiglas tragen, dann leider nicht mehr. Die Kommunikation mit den Kindern, die viel über Mimik stattfindet, war ab sofort sehr eingeschränkt.

Schrittweise konnten immer mehr Kinder wieder kommen-zuerst die Vorschulkinder mit ihren Geschwistern, dann die Mittleren und zum Schluss kamen noch die Kleinen.

Dann kam was kommen musste: Ende Juni der erste Coronafall im Team, eine weitere Mitarbeiterin samt Gruppe in Quarantäne, aber zum Glück blieb es bei dem einem Fall. Eine kleine Abschlussfeier für die Vorschulkinder konnte- leider ohne Eltern- aber mit einem Gottesdienst in Garten zusammen mit Herrn Pfarrer Huber, stattfinden.

Nach den Ferien hatten wir alle Hoffnung geschöpft und konnten im eingeschränkten Regelbetrieb beginnen. Eine weitere schöne Nachricht: eine Mitarbeiterin ist in freudiger Erwartung und Frau Bräuer schenkte ihrer Tochter Lara Sophia das Leben.

Wir gewöhnten nach und nach neue Kinder ein, sogar ein St. Martinsfest konnte gruppenintern und in sehr stimmungsvoller Atmosphäre und kleinem Laternenspaziergang im Garten stattfinden. Leider wieder ohne Eltern, für die Kinder und uns war es trotz allem ein wunderschönes Fest.

Dann infizierte sich ein Teammitglied und ein Kind mit dem Coronavirus und eine Kindergartengruppe und die Krippengruppe waren 10 Tage in Quarantäne. Kurz vor Nikolaus.

Eine Nikolausfeier war wenigstens in den beiden verbliebenen Gruppen möglich. Zwar kam diesmal nicht der Hl. Mann persönlich, aber er klopfte fest an die Tür während wir frühstückten und lies einen großen Sack mit Päckchen für jedes Kind vor der Tür stehen. Auch die Kinder in Quarantäne bekamen ein Säckchen, welches die Eltern, die nicht das Haus hüten mussten, abholen konnten.

Diskussionen über vorgezogene Weihnachtsferien wurden laut, die Infektionszahlen stiegen rasant und es wurde immer deutlicher, dass der nächste Lockdown kommen würde. Ab 16.12.2020, sechs Monate nach Beginn des ersten Lockdowns, war es dann leider wieder soweit. Nur noch Notbetreuung. aber besser das als ganz geschlossen zu haben. Unter diesen Bedingungen gab es nicht einmal eine Weihnachtsfeier. Nach der Weihnachtsschließung machen wir nun seit 11.01.2021 da weiter, wo wir aufgehört haben- im Notbetrieb. Wer weiß wie lang?

Wir versuchen den Kontakt zu Kindern und Eltern aufrecht zu erhalten und sehnen den Tag herbei, an dem alles seinen “normalen” Gang geht. Im Regelbetrieb. Ohne Masken. Ohne Ausfälle von Festen und Basaren. Wir sehnen den Tag herbei an dem wir wieder mit Ihnen allen, Kindern, Eltern, Großeltern, allen Interessierten etc., frei kommunizieren und auch feiern können. Ohne Angst. Ohne ungute Gefühle. Wieder zusammen singen, lachen, sich nahe sein.

Beten wir, dass dieser Tag nicht allzu lang auf sich warten lässt und Corona nicht mehr so

viele Opfer fordert.

 

 

Der Zweifel verwandelt sich

in Zuversicht,

die Angst

in Vertrauen,

die Kraftlosigkeit

in Mut,

die Ratlosigkeit

in Stärke,

die Sprachlosigkeit

in Worte,

die Ausweglosigkeit

in Ziele.

 

 

(Quelle: Reinhold Ruthe: Gönn dir eine stille Zeit. 365 geistliche Impulse, St. Benno Verlag, n.p.)

Freut euch, trotz Corona – Impuls zum 3. Advent

15. Dezember 2020

Herr Pfr. Leibigerhat uns am 3. Advents- (-Gaudete-) Sonntag in seiner Predigt anhand des Apostel Paulus interessante Gedankenanstöße zur Freude auch in Coronazeiten gegeben. Die Fürbitten waren diesmal als Meditation formuliert.
Lesen Sie selbst…

3. Advent 2020 – GAUDETE – Freut euch!

„Freut euch!“ sagt der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Thessalonicher. Wir haben es soeben in der (Zweiten) Lesung gehört. Das hört sich ganz gut an… Aber wenn mir gar nicht danach zumute ist? Wenn ich Sorgen und Ängste habe angesichts der sich verschärfenden Corona-Pandemie und der vielen Covid-19-Toten? Wenn einer – auch noch nach Jahren – um einen lieben Menschen trauert? Wenn einer im Beruf gemobbt wird, so dass er seine Freude und Motivation verliert? Wenn man alt und gebrechlich ist und sich einsam fühlt? Wenn Weihnachten vor der Tür steht und eine weihnachtliche Stimmung nicht recht aufkommen will?

Freude kann man doch nicht befehlen! Freude kann man nicht machen, auch nicht kaufen oder gar erzwingen! Was soll dieser Spruch des Apostels Paulus? Oder gilt er heute nicht mehr? Was meint Paulus damit?
Ich sehe es so: Paulus befiehlt hier keine Freude. Es ist vielmehr sein Wunsch: „Freut euch dennoch!“ Zu der Zeit, wo er das schreibt, sitzt er selbst im Gefängnis. Er muss mit allem rechnen. Er muss sogar mit dem Tod rechnen. Und trotzdem wünscht er den Christen, sich zu freuen. Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Freude ist mehr als Spaß, der oberflächlich ist. Vielleicht kann man am besten so sagen:

Seht nicht zu schwarz! Lasst euch nicht unterkriegen! Seid gelassener! – Warum eigentlich? Das Leben ist doch oftmals hart genug und es wird einem heutzutage wirklich nichts geschenkt. Wird da die Freude nicht zu einer Farce?
Paulus sagt: „Freut euch zu jeder Zeit!“ Freut euch, weil ihr zu Gott gehört. Ihr seid ganz in Gott geborgen. Egal, was kommt – Gott ist bei euch. Ist das kein Grund zur Freude?! Letztlich kann uns doch gar nichts Besseres passieren.  „Freut euch!“

Manche Menschen können das nicht mehr. Sie laufen herum, als ob sie die ganze Last der Welt allein tragen müssten. Als ob das ganze Leben nur noch aus Arbeit, Mühe, Krankheit und Anstrengung besteht. Tiefe Sorgenfalten durchziehen die Gesichter, keine Miene verzieht sich zum Lächeln, oft auch schon bei jungen Menschen oder bei Kindern.

Wenn manche Menschen den Mund aufmachen, kommt nur Gejammer heraus. Selbst den Glauben empfinden sie manchmal als Last. Der Gottesdienst wird dann zur reinen Pflichterfüllung und bald wird man sich auch in der Zeit der Pandemie der Sonntagsmesse ‚entwöhnt‘ haben.

Solchen Menschen zu sagen: „Freut euch!“ Ist das nicht vergebliche Liebes-Mühe. Sie wissen nicht mehr, was Freude ist. Doch die Botschaft der Freude – die bräuchten sie dringender als manch ein anderer.

Viele Menschen wissen sehr wohl um die Freude: Sie strahlen Freude aus. Man spürt richtig, dass sie gern leben, sich an den Kleinigkeiten des Alltags erfreuen können. Meistens sehen sie die Dinge auch positiv:

Das Glas ist halbvoll und nicht halbleer. Ihre Freude kommt  von innen. Und das oft bei Menschen, die in ihrem Leben viel mitgemacht haben, denen Intrigen und böses Gerede eigentlich zugesetzt haben müsste. Und trotzdem?
Ich glaube, das ist es, was auch Papst em. Benedikt XVI. meint, wenn er von der Hilaritas, von der Heiterkeit, spricht. Und der Apostel Paulus meint: Freude als Lebenseinstellung, als Grundhaltung. Solche Freude kann man tatsächlich nicht machen. – Man kann sie aber einüben, lernen.

Wie das geht, möchte ich mit einem Vergleich aufzeigen, mit einem Symbol: Freude ist wie ein Licht. Doch wir müssen realistisch sein. Die Freude hat viele Feinde: Neid, Vorurteile, Unzufriedenheit, nur das Schlechte am andern sehen, Kritisieren, Herumnörgeln. So etwas löscht jede Freude aus. Das ist, wie ich meine, wie wenn ich ein Glas über das Licht stülpe. Bald geht der Flamme der Sauerstoff aus.
Freude hat noch andere Feinde: die Sorgen, die Ängste. Sie können einen so in Beschlag nehmen, dass man das Gute nicht mehr sieht:

Gott sei Dank dürfen wir – auch nach Auskunft der Leopoldina – weiter Gottesdienst feiern. Und das auch im aktuellen Katastrophenfall mit den Ausgangsbeschränkungen…  Der Psalmist sagt: ‚Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat‘.

Und noch andere Feinde gibt es für die Freude: Streit, Unfriede, das dauernde Nachtragen, nicht Verzeihen können. Auch das ständige Gefühl, ich komme zu kurz und den andern geht’s viel besser als mir. All das strengt an, kostet uns Nerven. Freude hat viele Feinde. Aber wie kann ich dann lernen, die Freude zur Grundeinstellung meines Lebens zu machen?
Das Erste ist, dass ich lerne, mich selbst zu mögen, zu mir ‚JA‘ zu sagen, so wie ich bin, so wie Gott mich geschaffen und gewollt hat. Ich stelle mein Licht nicht unter den Scheffel, sondern ich trau mir etwas zu. Ich kann etwas. Ich kann auch guten Gewissens etwas genießen. Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar. Der ehemaliger Abtprimas der Benediktiner Notker Wolf sagt: Der Liebe Gott hat die guten Sachen nicht nur für die bösen Menschen erschaffen!

Als Zweites müssen wir lernen, unsere Sorgen loszulassen. Die entscheidende Frage ist: Haben wir Sorgen oder haben die Sorgen uns?

Wenn die Sorgen uns haben, verlieren wir alle Freude. Wenn wir aber Sorgen haben – was normal ist -, dann können wir sie auch wieder loslassen. Wer aber seine Sorgen Gott hinhält, ganz praktisch seine Last, seine Felsbrocken beim Kreuz ablegen kann, der lässt sie los und gibt damit der Freude Raum und hat Luft zum Atmen.

Wer lernt, was es heißt, wenn Gott zu uns JA sagt, der weiß: ja „Ich will euch aufatmen lassen“: Und wer das lernt, dem wird die Freude nicht so leicht ausgehen. Im Gegenteil, der bekommt noch was dazu geschenkt:

Wer Freude in sich hat, bekommt auch Frieden mit sich, mit anderen und auch mit Gott. Beim Kerzenlicht nehmen wir gern einen Windschutz. So was brauchen wir auch für die Freude.
Ich wünsche uns allen in dieser Zeit der Pandemie und der verbleibenden Adventszeit viel Mut und Kraft, diese Art der inneren Freude zu leben. Sie kommt zur Wirkung, auch wenn ich meine, mit der Freude geht heute gar nichts mehr. Eine solche Freude wird uns dann auch Weihnachten – trotz des Lockdowns –  in einem ganz neuen Licht erfahren lassen.

Franz X. Leibiger, Pfarrer


Allgemeines Gebet

(Diese Fürbitten sind ohne Akklamationen gedacht, aber mit kurzer Stille)

Heute, am 3. Advent, denken wir an die Kirche. Wir dürfen zur Sonntagsmesse zusammenkommen und freuen uns darüber, auch wenn wir nicht mehr singen dürfen und ständig eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen müssen.

Heute denken wir an die Kinder. Sie lernen eine Welt kennen, die wir ihnen und uns am liebsten ersparen würden. Aber ihr Lachen ist so ansteckend, dass die Schatten, die über unseren Tagen lauern, fliehen.

Heute denken wir an die alten Menschen in den Heimen. Sie müssen Einschränkungen in Kauf nehmen. Manchmal machen sogar Besuche Angst. Eine große Unsicherheit macht sich breit. Wenn diese Leute aber lächeln, sind auch die Pflegekräfte dankbar und glücklich.

Heute denken wir an die Menschen, die auf Intensivstationen arbeiten. Sie kämpfen für andere mit dem Tod. Sie leiden darunter, wenn sie nicht mehr helfen können. Ihre Freundlichkeit müssen sie hinter Masken verstecken.

Heute denken wir an die Politiker. Sie tragen eine große Verantwortung. Auf ihnen ruhen viele Erwartungen. Nicht alle können sie erfüllen. Von vielen Seiten hagelt es auch Kritik. Sie dürfen keine Fehler machen. Dabei müssen sie immer freundlich bleiben.

Heute denken wir an die Künstler, Geschäftsleute und Wirte. Der Lockdown macht ihnen und ihren Mitarbeitern zu schaffen. Viele haben Angst, es nicht zu schaffen. So manches Lebenswerk ist in Gefahr. Trotzdem machen sie anderen noch Mut.

Heute denken wir an unsere Verstorbenen, besonders (an N. N. und auch) an die vielen Toten durch COVID-19. Wir empfehlen sie dem Erbarmen des Herrn und erbitten für sie die himmlische Freude.

Adventszeit im Kindergarten St. Johannes

1. Dezember 2020

Maria und Josef machten sich auf den Weg von Nazareth nach Betlehem. Jeden Tag kamen sie dieser Stadt etwas näher, bis sie schließlich Unterkunft in einem Stall fanden, da in der Herberge kein Platz für sie war.

Diese Geschichte erzählte unser „Adventsweg“ in den Gruppen. So wurde für die Kinder sichtbar und begreifbar, was sich damals zugetragen hat.

Auch der Adventskranz zeigte uns mit seinen vier Kerzen an, dass Weihnachten – der Geburtstag von Jesus – immer näher kommt.